Landwirtschaft in Körtlinghausen

Das Gut Körtlinghausen

Körtlinghausen ist ein geschichtlich gewachsenes land- und forstwirtschaftliches Gut am nördlichen Rand des Sauerlandes. Der landwirtschaftliche Teil ist seit 1. Juli 2019 von der Eigentümerfamilie v. Fürstenberg an Inge und Stefan Bonin verpachtet, welche den Betrieb biologisch-dynamisch bewirtschaften. Vater Gyso v. Bonin hatte 1980 als erster Pächter den Betrieb auf diese Wirtschaftweise umgestellt. Weitere Pachtflächen im benachbarten Altenrüthen kamen 2010 hinzu.

Die Fläche des Hofes beträgt 210 ha. Die Böden bestehen aus Kolluviaten und Braunerden auf Kalkstein-, Schiefer- und Sandsteinverwitterungen. Es handelt sich vorwiegend um schluffige Lehme mit einer Gründigkeit von 5-45 cm und Bodenpunkten von 26-63 (Ø 40). Die hügelige Geländegestaltung mit Hanglagen, Staunässe und zeitweise überschwemmten Tallagen bestimmen natürlicherweise die Bewirtschaftungsmöglichkeiten. Die meisten Flächen liegen angrenzend an Wald. Es regnet langjährig etwa 1000 mm im Jahresdurchschnitt, die Temperatur liegt im Mittel bei 7,5°C.
 

Zur Zeit leben und arbeiten auf dem Hof eine Familie und ein Landwirtschaftsmeister. Jährlich wechselnd bieten wir 2 Auszubildenden der staatlichen und biodynamischen Ausbildung, 1 FÖJ-lernin/FÖJ-ler sowie vielen Schülerpraktikant*innen einen Lebens-, Arbeits- und Lernort.

Leitbild für die biologisch-dynamische Landwirtschaft ist die Realisierung eines möglichst in sich lebensfähigen Betriebes. Eine Grundlage dafür bieten die Ideen aus der Gründungszeit des Demeter-Anbaus Anfang der 1920-er Jahre. Damals machten sich Landwirte Sorgen wegen der zunehmenden Abhängigkeit von der chemischen Industrie.

Bei der Gestaltung der Fruchtfolge auf unseren Äckern erweist sich die große Vielfalt der angebauten Kulturen als hilfreich für Boden und Pflanzen als auch für die jahreszeitliche Abfolge unserer Feldarbeit. Eine wichtige Aufgabe ist es dabei, ausreichend Futter für unsere Tiere zu erzeugen. Wir bauen um die 15 Kulturpflanzen in 11-jähriger Fruchtfolge an: 2-jähriges Kleegras, Ölraps, Brotweizen, Futtergerste, Flockenhafer, Grassamenvermehrung, Malzgerste, Futterbohnen und -erbsen, Futterweizen und Brotdinkel. Seit einigen Jahren haben auch Hanf zur Körnernutzung, Gelbsenf zur Senfherstellung und Speisehirse zunehmend ihren Platz auf dem Acker. 0,5 ha Speisekartoffeln und zwischen fast allen Früchten Gründüngung ergänzen unseren auf Bodenpflege ausgelegten Ackerbau.

In der Viehhaltung bilden unsere 11 Ammenkühe das Herzstück. Sie haben im Sommer ganztags Weidegang und sind im Winter in einem Laufstall mit eingestreuten Liegeflächen untergebracht. Alles Futter wird auf dem Hof erzeugt. Weiter halten wir einen Zuchtbullen und ziehen mit seiner Hilfe Kälber und Jungrinder auf. Dazu sind noch Bienen und Katzen auf dem Hof. Ein Naturerlebnis-Reiten im Körtlinghäuser Gelände wird von einer Nachbarin angeboten.

Fast alle auf dem Hof erzeugten Produkte werden in verschiedenen Hof- und Naturkostläden als demeter-Produkte verkauft. Seit vielen Jahren betreiben wir eine eigene Ölmühle, in der wir unseren Raps zu wertvollem Speiseöl verarbeiten.

Wir sind die Bauern der Zukunft!

Die Kinder auf dem Hof Gut Körtlinghausen. » mehr

Impressionen

Hinter'm Petersstein im Laufe des Jahres » mehr